In Stein gemeißelt
– Emotion trifft auf Stein –
In der heutigen schnelllebigen, konsum- und leistungsorientierten Welt, in welcher wir leben, bleibt oft keine Zeit des Insichkehrens und der Selbstreflektion. Das Gefühl für uns selbst geht dabei nicht selten verloren. Gleichwohl ist dieser Zugang zu den eigenen Gefühlswelten und die Frage, wer wir sind und was wir uns wünschen; was wir wirklich brauchen und was uns erfüllt; eine ganz Wesentliche, um uns selbst zu erfahren und wertzuschätzen.
Im Rahmen des Projektes „In Stein gemeißelt – Emotion trifft auf Stein“, sollen mit Hammer und Meißel und einer Kunst, die schon fast als vergessen gilt, Steine in geduldiger und ausdauernder Arbeit individuell geformt und bearbeitet werden. Dabei soll es um weit mehr als handwerkliche und künstlerische Betätigung gehen.
Der Gestaltungsprozess beginnt mit der Wahl des Steines, der, so wie jeder Mensch auch, ganz speziell ist, eine für sich eigene Struktur und Form aufweist und seine ganz individuelle Geschichte mitbringt. Im Verarbeitungsprozess verbindet sich sodann die Geschichte des Bearbeitenden und des Steines und eine ganz neue Geschichte wird gemeißelt.
Geleitet durch den Klang der Werkzeuge und der Steine sollen die Teilnehmer befähigt werden, einen Gang herunterzufahren und mit sich selbst in Rhythmus zu kommen. Der langwierige Bearbeitungsprozess soll Zeit geben, das Innenleben zu verarbeiten und sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.
Während des Bearbeitens der Steine werden nicht nur Assoziationen und Fantasien, sondern auch ein sinnliches Erleben in vielfältiger Weise angeregt. Wahrnehmen, Gestalten, Reflektieren und Experimentieren, den Stein berühren und sich von der Arbeit mit dem Stein berühren lassen. Die Arbeit am Stein kann als bewusstseins- und empfindungsgetragene, sinnerfüllende Aktivität erfahren werden.
Um das harte und widerspenstige Material zu bearbeiten und eine eigene Form am Stein zu finden, muss zudem Widerstand überwunden werden,- wird folglich Energie und Kraft benötigt. Die gestalterische Arbeit am Stein kann mithin auch als Ventil für innere Konflikte und Spannungen, hin zu einem konstruktiven Zerstören fungieren. Die Gestaltung am Stein geht aber auch mit der wichtigen Erkenntnis einher, dass Veränderungen langzeitige, mühsame Prozesse sind und Geduld und Frustrationstoleranz erfordern.
Daneben bietet sich aber auch für all jene, die lediglich nach einer Abwechslung und einer Fluchtmöglichkeit aus Alltag und Verpflichtungen suchen, ein Weg der kreativen Betätigung. Entsprechend seiner vielfältigen Wirkungen richtet sich das Projekt folglich an Jugendliche, Erwachsene und Familien gleichermaßen und bietet hierdurch auch eine Begegnungsmöglichkeit ganz unterschiedlichster Menschen.
Das Projekt wird fachlich von einem ausgebildeten Steinmetz und Steinbildhauer angeleitet und findet in Kooperation mit der Kommune 2010 statt, welche das Projekt unter anderem durch Bereitstellung der Räumlichkeiten unterstützt.
Sie möchten unser Engagement durch Sach- oder Geldspenden fördern oder sich an unserem Projekt beteiligen? Oder haben Sie gar eine Projektidee, die Sie mit uns durchführen möchten? Kontaktieren Sie uns, um die unterschiedlichen Möglichkeiten einer Unterstützung zu besprechen.
Ansprechpartner:
Peter Metz
E-Mail: p.metz@impuls-rhein-main-ev.de