Beatpoeten
– Sprachliche Bildung auf Hip-Hop Beats. Wenn Rap und Deutschunterricht aufeinandertreffen –
Beat – das steht für Musik. Poesie – das steht für sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten.
Für viele Jugendliche ist Musik das Sprachrohr zur Außenwelt. Immer häufiger begegnet man kopfhörertragenden Heranwachsenden, einigen von ihnen rappt jemand ins Ohr, bevor sie den Klassenraum betreten. Denn unter den vielen Musikrichtungen erfreut sich der deutsche Rap zunehmender Beliebtheit und verzeichnet insbesondere unter der Hauptzielgruppe der Jugendlichen einen immer größer werdenden Hörerkreis.
Rap hilft vielen Jugendlichen, persönliche Probleme zu verarbeiten und gibt ihnen die Kraft, Themen anzusprechen, mit denen sie sich tagtäglich auseinandersetzen müssen. Für viele Jugendliche ist Rap eine Möglichkeit, die eigene Lebenswirklichkeit und soziale Ausgrenzung sprachlich abzubilden und in das Bewusstsein der Hörer zu rücken. Er gibt den Heranwachsenden den Halt, den sie in ihrer Umgebung oft vergeblich suchen. Rapmusik gibt ihnen das Gefühl, dass sie nicht alleine sind und lässt sie Dinge sagen, über die sie sonst nicht reden können, – verleiht ihnen hierdurch eine Stimme.
Gleichwohl steht der deutsche Rap seit seinem Entstehen in der Kritik, verantwortlich für die sprachliche Verrohung der Jugend zu sein. Dabei kann Rap weit mehr als bloße Beleidigung, Herabsetzung und Aggression sein.
Doch wie kann man Missstände anprangern ohne Fluchwörter zu benutzen? Wie kann die Wortakrobatik zwischen Stabreim und Jugendslang gelingen? Und wie lassen sich Fragen des Lebens und des eigenen Seins möglichst wirksam verbalisieren? Diesen und weiteren Fragestellungen gehen Jugendliche gemeinsam mit ihren Lehrkräften und einem professionellen Rapper im Rahmen des Projektes Beatpoeten nach.
Dabei liegt der Fokus vor allem auch auf der pädagogischen Arbeit mit den Jugendlichen. Die Heranwachsenden tauschen sich untereinander aus, reflektieren gemeinsam ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse und gehen der Frage nach, wie man die passenden Worte für seine Gefühle findet. Sie erleben die Rapmusik als Medium, über das sie sich mitteilen können und persönliche Erfahrungen in ihrem eigenen Song und ihrer eigenen Sprache verarbeiten können. Auch erfahren sie durch das Komponieren von Hip-Hop-Texten eine Möglichkeit der schriftlichen Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich.
Ein weiteres Ziel ist die Erweiterung der sprachlichen Kompetenzen. Durch den Impuls, den eigenen Gedanken und Gefühlen Ausdruck zu verleihen, selbst zu dichten und in rhythmisch klangbetonte Form zu bringen, soll bei den Schülern ein persönlicher Lebensweltbezug zur deutschen Sprache hergestellt werden. Die selbst verfassten Zeilen sollen dabei auch als Eselsbrücken fungieren, die erlernten sprachlichen Ausdrucksformen besser zu verinnerlichen.
Schließlich sollen die Texte in einem Tonstudio professionell aufgenommen werden. Dabei sollen die Jugendlichen einen Einblick in die Arbeit in einem Tonstudio und die hinter einer Aufnahme stehenden Prozesse und Beteiligten gewinnen. Auch sollen die unterschiedlichen Bereiche der modernen Audio- und Musikproduktion beleuchtet werden und die Jugendlichen aktiv in den Prozess der Songentstehung involviert werden.
Das Projekt Beatpoeten erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem MC und Produzenten Arrior, welcher über langjährige Erfahrung in diesem Bereich verfügt. Seine Affinität zur Musik hat dieser bereits im frühen Kindesalter entdeckt und sich seitdem voll und ganz der Musik verschrieben. Arrior ist für seinen authentischen Hip-Hop, der sich durch Einfallsreichtum und Wortgewandtheit auf klassischen Samples und tiefen Bässen auszeichnet, bekannt. Sein musikalisches Talent brachte er bereits mit seinem 2017 erschienenen Album NME – Not Macht Erfinderisch und seiner neuesten Single Wasabi zum Ausdruck, sein neues Tape ALEPHBA steht kurz vor dem Release.
Mehr zu Arrior:
Der MC/Produzent Arrior: https://www.youtube.com/watch?v=Lg1Qaz6fhow
Das Digital Album NME: https://arrior.bandcamp.com/releases
Der neueste Track: https://www.youtube.com/watch?v=mh4B0dYPk-Y
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Peter Metz
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